Freitag, 18. Februar 2011

NUR WER SEINEN EIGENEN WEG GEHT KANN VON NIEMANDEM ÜBERHOLT WERDEN (Marlon Brando) 26.-28. Jänner 2011

Zurück angelangt in Sydney, wo alles begann, nach einem nicht wirklich tollen Flug, machte ich mich sofort auf den Weg zurück nach Gosford. Central Mangrove, meine erste Farm die ich in Australien besuchte, zurück zu den  MacLeods :-) wie aufgeregt ich war. Einer der Gründe warum ich nicht in Sydney bleiben wollte, war der Australian Day. Und der andere war, das ich keinen Groschen Geld mehr übrig hatte ;-)
Als ich nach einer ziemlich langen Reise in Gosford ankam, wurde ich von Christian (zur Erinnerung, der Deutsche, der mit mir gemeinsam auf der Farm war ganz am Anfang) abgeholt und wir fuhren zu unserer ersten Farm :-) Mit offenen Armen wurde ich von Alan empfangen und es gab dann auch ziemlich schnell mal essen. Es waren zusätzlich noch ein Paar aus England und zwei aus weiß ich nicht mehr woher... ist auch egal :P wir aßen und hatten uns sehr viel zu erzählen. Waren ja schließlich zwei Monate inzwischen vergangen. Am nächsten Tag arbeitete ich ein bisschen und abends fuhren wir dann zum Pub hoch auf ein paar Bier und Burger. War ein echt netter Abend, doch am darauffolgenden Tag war wieder ein Abschied angesagt. Nicht nur von den MacLeods und von Christian. Ich verabschiedete mich auch von Australien, einem wunderschönen Land. Ich werde die Zeit hier nie vergessen, die vielen Leute die ich kennen lernen durfte, die vielen Sachen die ich erleben durfte. So viele Erinnerungen und Erfahrungen, die mir niemand mehr nehmen kann! Es war eine tolle, unvergessliche Zeit, doch ich freue mich mehr auf Neuseeland als das ich traurig wäre Australien hinter mir zu lassen. Um etwas Neues zu entdecken, muss man etwas hinter sich lassen.


Goodbye Australia, Kia Ora Aotearoa!! Ich komme!!!!!!!!

Donnerstag, 17. Februar 2011

STRATHFIELD, Australia, 17.-26. Jänner 2011

Aufgeregt eine neue Farm zu besuchen, fuhr ich mit dem Zug eineinhalb Stunden nordöstlich von Melbourne nach Strathfield.
Die Natur ist schon wieder total anders als in New South Wales und Queensland. Mehr Nadelbäume und viel Gras sieht ziemlich strohig aus. Obwohl es ein sehr nasser Sommer zu sein scheint. Ich wurde von einer sehr flippigen Frau namens Hazel vom Bahnhof abgeholt. Wir fuhren zum nächsten Bahnhof um einen anderen Wwoofer abzuholen, der mir am Anfang sehr suspekt vorkam. Mit der Zeit ist er mir dann aber doch sehr ans Herz gewachsen dieser Deutsche Paul :-) Was wir alles mitmachen mussten!! Mitten zwischen vielen Hügeln befand sich die Farm, die für eine Woche mein neues zuhause sein sollte. Der erste Eindruck schien ganz gut, bei näherem Betrachten wurde mir jedoch schlecht. Wir schliefen im selben Schuppen mit den Werkzeugen und Fahrzeugen. Zwar abgetrennt mit einem Vorhang, die Pferdeausrüstungen hingen jedoch über unserem Bett, was einen sehr sympatischen Eindruck machte :P. Das Klo war ein Dixie-Klo und es wurde darum gebeten, so gut wie kein Klopapier zu verwenden. Die Dusche erinnerte mich stark an Thailand, im selben Raum mit einem Waschbecken, zwei Gefrierboxen und der Waschmaschine, nicht abgetrennt von alledem. Ihr Haus bestand aus zwei Räumen, das Licht durfte erst bei Dunkelheit angemacht werden, jedoch noch nicht bei Dämmerung und es gab jeden verdammten Tag Eier zum Essen. Sie sagte es gäbe 101 verschiedene Rezepte mit Eiern und am liebsten hätte ich ihr gesagt, dass alle ihre scheiß Rezepte genau gleich schmecken. Nämlich nach Eiern... Naja, man issts halt weil man Hunger hat. Auf der Farm leben außer ihr noch 1 Pferd, 2 Hunde, 47 Schafe, 15 Hühner, 25 Kühe und sonstiges Ungeziefer. Diese Farm war Anfang 2009 von den großen Bränden betroffen, der ganze Wald den man sehen konnte war einfach nur schwarz und tot. Ich hörte furchtbare Horrorstories von vielen Leuten aus der Umgebung... Einfach schrecklich wie viele Menschen und Tiere ihr Leben bei diesem Brand verloren.
Nichts desto trotz, jeden morgen begannen wir unsere Arbeit pünklich um halb neun und es war großteils immer derselbe Scheiß. Ich glaub ich war zwei Tage lang dran einen ewiglangen Zaun zu reparieren, der immer noch die Schäden von dem Brand trug. Paul durfte immer das komische Gerät zum so ne Art Rasenmähen verwenden. Wir schaufelten Kuhscheiße in eine Schubkarre und bedeckten die neuen Setzlinge damit, danach durften wir Heu in den Anhänger laden und es drüber werfen. Und das alles bei über 35 Grad, ohne Wind. Einmal musste ich den ganzen Tag lang Riesen Holzstücke zerhacken und einsammeln, hochfahren und oben wieder ausladen und stapeln :-( scheißarbeit... und dann hat's auch nur ein Bier nach der Arbeit gegeben... dabei hat sie echt gespart...
Jeden morgen nach dem Frühstück bin ich in den Hühnerstall Eier einsammeln gegangen... viel zu viele Eier sag ich da nur. Das klingt jetzt alles ganz furchtbar, was es teilweise auch war, aber es gab auch wirklich schöne Momente in dieser Zeit, die ich natürlich nicht vergessen möchte.
Was richtig cool war und Spaß machte, war auf diesem vierrädigen Bike zu fahren. Ich glaub das nennt man Squad... bin mir aber nicht sicher... Das war echt cool :-) dann hat sie auch noch Arbeit für uns gefunden, die wir bezahlt bekamen. Wir mussten bei einer Nachbarin Bäume ausrupfen... das wars... An einem anderen Tag mussten wir einen Hühnerstall in der prallen Sonne abreißen. Der war aus Blech und schon voll verrostet. Aber das hat uns gutes Geld gebracht :-) An einem Abend hab ich mich ins Schafsgehege in die Wiese gelegt und einfach nur in den Himmel geschaut, gewartet bis die Schafe kommen. Und sie kamen... allesamt sind sie um mich rumgestanden und haben mich beschnuppert, weil ich mich nicht bewegt hab. So süß die kleinen Lämmchen :-) Da fällt mir ein, ich hab eine Suppe mit frischem Lamm aus dem Garten gegessen ;-) echt lecker!! Nach drei Tagen auf der Farm ist dann noch ein deutsches Päärchen eingetroffen, das wirklich superlieb war!! Mit denen hab ich mich sehr gut verstanden, die sind dann aber schon nach zwei Nächten wieder abgefahren. Auf dem Grundstück befinden sich drei Tümpel und nach der Arbeit haben wir uns dann in einen auf die Stühle gesetzt (keine Ahnung warum da Stühle im Tümpel sind), und gemütlich ein Bier getrunken! Das war ziemlich cool! Auch sind wir an einem Tag auf den Känguruhtower gestiegen um den wundervollen Ausblick zu genießen. Man konnte sogar in der Ferne die Skyline von Melbourne erkennen. Am Sonntag wollte dann Paul abfahren und Hazel meinte, es wäre leichter für sie, wenn beide gleichzeitig abfahren würden. Shane, ein guter Freund von Hazel der auch ein paar Abende mit uns auf der Farm verbrachte, hat mich dann zu sich nach Hause eingeladen um bei ihm zwei Nächte zu übernachten. Das hab ich dann natürlich dankend angenommen. Ich durfte bei ihm alles essen was ich wollte, mich einfach bedienen, durfte am nächsten Tag ausschlafen, hab den halben Tag nur fern gesehen und hab ihm dann als Dankeschön 16 Bäumchen in seinen Garten gepflanzt. Wir hatten eine echt schöne Zeit miteinander in seinem sehr einsamen Haus. Was für ein toller Mensch!! Hazel holte mich dann zwei Nächte später ab und brachte mich zurück zum Bahnhof, wo ich dann Richtung Melbourne fuhr.
Was schrecklich begann endete dann doch noch sehr schön :-)

ich im Hühnerstall

Aussicht auf einen Tümpel und Paul :-)

Paul und ich auf dem Squad

Pferd

kühles Wasser

unser verdientes Bier nach harter Arbeit
b
komische Kreaturen, die ich unter einem Holzstumpf entdeckte

Aussicht vom Känguruhtower

im Pub

unser tolles Zimmer, das wir uns zu viert teilten

Schuppen

Ausblick vom Haus

das letzte Bier zusammen mit Hazel

meine Lieblingsbeschäftigung :-)

Dienstag, 15. Februar 2011

MELBOURNE, Australia, 15.-17. Jänner 2011 u. 25.-26. Jänner 2011

Ich machte mich also auf den Weg nach Melbourne, keine Ahnung was mich dort erwartete. Die öffentlichen Bus und Zugverbindungen in Queensland waren gratis zu nutzen, wegen den Überschwemmungen. Ich landete also in Melbourne und kam dann schlussendlich mit dem Bus in der Stadt an. Ich fragte den Busfahrer wie ich zu meinem Hostel finde, typisch mal wieder ich, keine Ahnung wo was ist... Es wären 20 Minuten Fußmarsch mit meinem scheiß Gepäck im Schlepptau gewesen, wenn nicht drei Typen an mir vorbeigelaufen wären, gesehen hätten wie sehr mich das alles nervt und nicht gefragt hätten ob sie mich hinfahren können. Ich stieg also zu denen ins Auto und kam auch heil im Hostel an :-) Ich bekam die Nummer von einem der Dreien und freute mich, schon einen Kontakt in Melbourne zu haben. In meinem Zimmer angekommen hab ich auch gleich schon jemanden kennen gelernt, wie immer, mit dem ich mich dann auch gleich dann vor die Bücherei zu den Studenten auf den Rasen gepflanzt hab und einfach nur das Flair dieser einzigartig schönen Stadt genossen. Am Abend gab's dann eine große Beach Party im Hostel, was einfach nur abartig war. Als ich mich entschied mitzufeiern, waren alle schon so betrunken, dass ich mich nach 10 Minuten wieder verzog. Am nächsten Tag hab ich mich in die City Circle Tram gesetzt, was gratis war, und bin an den ganzen Sehenswürdigkeiten vorbeigefahren, mal ausgestiegen, rumgelaufen, wieder eingestiegen,... Als ich zurück ins Hostel kam, völlig erledigt vom Sightseeing, hab ich meinen neuen "Freund" wieder getroffen und mich mit ihm auf den Weg zum Botanical Garden gemacht. Als wir dort waren, konnte ich kaum glauben, in was für  einem schönen Garten ich da gelandet bin. Traumhaft. An diesem Abend bin ich einfach nur todmüde ins Bett gefallen und hab von meiner tollen Reise geträumt. Am Tag darauf sind wir dann gemeinsam an den Strand von Melbourne gefahren, der mit Abstand der hässlichste ist, den ich je in meinem Leben gesehen habe!! Extremst dreckig und way too much Menschen. Ein richtiger Stadtstrand eben. Viele Künstler, Musik und Entertainment. Naja, hatte ja nette Begleitung :-) An diesem Tag hab ich dann auch endlich meine nächste Farm gefunden, die 1 1/2 Stunden Nordöstlich von Melbourne liegt, zu der ich mich dann auch am nächsten Tag aufmachte. Melbourne ist meine absolute Lieblingsstadt in Australien, voll mit einzigartigen Menschen, Künstlern, moderne und historische Architektur. Jeder kann so sein und aussehen wie er will. Und dieses Gefühl übermittelt zu bekommen war ein wirklich schönes Erlebnis. Doch zu dem Zeitpunkt war ich einfach nicht gemacht für eine längere Zeit in einer Stadt. Ich freute mich, als ich wieder auf's Land rauskam und das "echte" Australien wieder zu Gesicht bekam :-)
vor der Bibliothek

Aussicht vom Botanical Garden auf einen Teil von Melbourne

Kakteenwonderland ;-)

zu groß zum Essen

antikes Gebäude beim Botanical Garden

Friedensfeuer

Kirche auf belebter Straße

Max und ich

schaut ein bisschen aus wie das jüdische Museum in Berlin, ist es aber nicht ;-)

Federal Square Bahnhof

alt und neu

sehr unbequemes Handtuch am hässlichen Strand


Ich verbrachte eine Woche auf dieser Farm. In dieser Zeit verdiente ich auch ein bisschen Geld, was mich wieder zurück nach Melbourne brachte :-)


Melbourne die 2te, 25.-26. Jänner 2011
Angekommen nach einer wirklich harten Woche Arbeit, glücklich wieder für eine Nacht in Melbourne zu sein, meldete ich mich tatsächlich bei dem Typ, der so nett war und mich die Woche zuvor zum Hostel gefahren hatte. Ich freute mich schon auf einen coolen Abend mit einem echten Melbourner. Doch als ich in meinem Zimmer, das ich wieder mit 11 anderen Leuten teilte, ankam, wurde ich gleich zu einem Trinkspiel eingeladen. Das konnte wohl nicht gut enden. Ich bin so schlecht in solchen Spielen und wie's halt kommen musste, war ich innerhalb kürzester Zeit so betrunken, dass ich total auf meinen Melbourner vergessen hatte. Der hat mich dann angerufen und meinte, er steht schon seit Ewigkeiten vor dem Hostel. Als ich dann runterkam und mich in sein Auto setzte, dachte ich nur, Selina, wenn du jetzt deinen Mund aufmachst kommt nichts Gutes dabei raus. Wir fuhren dann zum Fluss runter, wo so richtiges Nachtleben stattfindet. Das Flair dieser Stadt bei Nacht an diesem Fluss ist fast noch traumhafter wie bei Tag! Wir schlenderten also am Fluss entlang bis zum Casino. Ich mit meinem roten Kleidchen und Flip Flops ins Casino... Naja... soooo rießig und edel!! Vollgestopft bis oben hin mit Menschen, sodass ich vorschlug bald mal wieder weiterzugehn. Wir verbrachten dann den restlichen Abend in einer typischen Bar, die den Charakter der Stadt wiederspiegelte. Ich hätte in dieser Bar für ewig bleiben können, so wohl fühlte ich mich auf Anhieb. Doch das Bett rief. Am 26. Jänner war Australian Day. Auch in Melbourne ;-) und alle waren verrückt... wollte doch nur ins Museum gehn, doch Menschenmassen rissen mich mit, ein riesen Umzug und Gesinge und sonst noch was. Mann war ich froh, als ich endlich im Museum ankam. Tolles Museum übrigens ;-) Tja das war mein Australian Day. An diesem Tag holte mich der Melbourner vom Hostel ab, wir gingen was Essen und er brachte mich zum Flughafen. Hab ich mir gleich mal wieder 20 Dollar gespart :-) So lieb, dass jemand mir sowas einfach so anbietet. Hammer!!! Meine Zeit im Staat Victoria war vorbei und mein nächstes Ziel war meine allererste Farm in Australien in der Nähe von Sydney :-) Ich war so aufgeregt alle wiederzusehn! Ein tolles Gefühl :-)




hahaha




Universität

Einkaufszentrum mit Tower 

Tower im Gebäude

meine Zimmergenossen und ich