Mittwoch, 6. April 2011

TONGARIRO NATIONAL PARK, New Zealand, 24.02.2011

Als wir vor Tongariro waren, rief mich Jared an. Völlig verzweifelt erzählte er mir, dass er und Simon vor Tongariro auf der Straße sitzen. Sie kamen von Taupo per Anhalter und der Fahrer des Autos das sie anhielten, hat sie dort abgesetzt und sie wussten nicht wie sie von dort wegkommen. Wir vier im Auto beschlossen, zuerst einen Platz zum Zelten zu suchen und sie dann abzuholen. Wir fanden einen Rastplatz mitten im Nirgendwo. Und wenn ich sag Nirgendwo... ohne Taschenlampe kein Licht... kein Straßenlicht, kein Mondlicht, kein Licht. Keine Geräusche, nicht von Autos, nicht von Tieren, nicht von Menschen, nichts!! Anton und ich wurden dort abgesetzt und Arnaud und Jonathan fuhren zu der Straße, die Jared beschrieben hatte. Es war richtig unheimlich an diesem Ort. Ich baute mein Zelt auf... Eine ganze Stunde vergang, bis sie endlich zurückkamen. Ohne Jared und Simon. Sie sind die ganze Straße abgefahren und haben sie nicht gefunden. Es war nicht Highway 48, es war Highway 46... Mann Jared!! Zelt abbauen, einpacken und schlussendlich fanden wir sie. Total betrunken saßen sie am Straßenrand mit einer Flasche Whiskey. Klar hätt ich auch gemacht, so kalt wie's dort war. Ist ja alles sehr hoch oben in Tongariro. Sehr alpine Gegend. Wir suchten also die Gegend nach an einem Örtchen zum Zelten ab. Zu fünft im Auto und mit Jared auf der Motorhaube ging es im Schneckentempo die Straße entlang. Jared sprang alle paar Meter von der Haube, lief in den Wald hinein, kam raus und schüttelte den Kopf. Einmal kam er zurückgerannt und nickte. Wir schauten aus dem Fenster und sahen einen Golfplatz eines Hotels. Hahaha :-) und ernsthaft - sie zelteten auf diesem Golfplatz... wie bescheuert ist denn das?? Jonathan, Anton und ich sind auf einen Parkplatz gefahren und haben im Auto übernachtet. Mittlerweile war es dann schon 1 Uhr morgens. Ich konnte in dieser Nacht einfach kein Auge zutun... So unbequem :-( Um fünf Uhr morgens klingelte der Wecker und wir packten unsere Sachen zusammen. Die ersten fuhren dann auch schon gleichmal nach dem Frühstück und dem Packen von den Sachen los zum Anfangspunkt des Tracks. Simon und ich warteten bis Arnaud zurückkam um uns abzuholen. Auf der Straße zum Anfangspunkt sieht man den Mt Doom (Berg aus Herr der Ringe, 3. Teil) vor sich, die Spitze eingehüllt in eine Wolkendecke. Die Sonne blinzelte noch ganz verschlafen dazwischen hervor. Mystisch! Noch schnell mit Sonnencreme eingeschmiert und los ging's. Jonathan, Arnaud, Simon, Jared, Anton und ich! Die erste Stunde war ganz angenehm zu laufen, wir kamen auch an einem netten Wasserfall vorbei, doch was nach dem Wasserfall kam, war einfach nur furchtbar!! Ein EWIGlanger Weg einfach nur aufwärts, aufwärts, aufwärts. Aber einmal oben angekommen... Unbeschreiblich. Dieser Ausblick!!! Ein Wahnsinn!! Wie schön ist die Welt?? Oben war dann auch die Kreuzung... links sieht man einen riesigen Berg, wo kein gemachter Weg hinauf führt. 3 Stunden Weg. Und die Spinner wollten da wirklich hochkraxeln. Ich mein ich hatte die Wahl, ich entschied mich es zu probieren. Das war der heftigste Gang den ich je gegangen bin... oder besser geklettert. Es ist einfach nur Geröll über das man sich wegbewegt. Ich hatte auch ein bisschen Angst, dass ich die andern verlieren könnte, und noch schlimmer wurde diese Angst als wir in eine Wolke kletterten und ich nur mehr die Steine vor mir erkennen konnte. Alle paar Minuten rief jemand nach unten "Rock". Einer fiel knapp an mir vorbei. Ich sah ja nichts kommen von oben, also konnte man nicht mal ausweichen. Nach ungefähr eineinhalb Stunden kam ich dann oben am Gipfel an. Und ich war nicht mal die Letzte :-) Mann war ich stolz auf mich... und ich bin's immer noch :D Den Ausblick konnte man von der Hälfte des Berges am Besten genießen, oben am Gipfel waren wir in eine weiße Wolkenschicht gehüllt. Der Ausblick den man von dort genießen konnte, war der riesengroße, bombastische Vulkankrater. Wow!! Wir fingen richtig an zu frieren dort oben. Extrem kalt und dicke Luft. Auf über 2000 Metern Höhe. Auf dem Weg nach unten, sahen wir riesiges Vulkangestein. Nicht wie die anderen Leute, die sich auf dem Weg nach unten quälten, surften wir auf den Steinen nach unten. Einfach rennen :-) war das ein Spaß!! In ca. 20 Minuten waren wir unten angelangt... So ein Spaß, lustiger als hochklettern ;-) Danach ging es weiter durch die Vulkanlandschaft zu den nächsten Kratern und zu zwei tollen türkisen Bergseen. Schön, schön, schön!!! Mir fallen schon gar keine Wörter mehr dazu ein. Ich weiß nicht mehr wie ich das beschreiben soll! Man muss es glaub ich selbst gesehen haben, um zu verstehen, wie ich mich in dem Moment gefühlt hab. Vorbei an den zwei kleinen Seen, hinauf zu einem riesengroßen Bergsee, der jedoch nicht so eine tolle Farbe hatte :-) Von dort weg ging's dann ziemlich bald mal wieder nach unten... das war der langweiligste Teil, doch als wir um die Ecke bogen und den Ausblick auf den Nachbarsee von Lake Taupo sahen... wow!!! Wie weit wir von dort aus sehen konnten. Wahnsinn! Vorbei an ein paar aufsteigenden Rauchschwaden kamen wir dann nach ca. einer Stunde zum Beginn der blöden Stiegen. Eineinhalb Stunden Stiegen nach unten laufen. Mann taten meine Knie weh. Wir liefen den ganzen Weg, den man normalerweise in 11 Stunden geht, in 8 Stunden. Die Wahnsinnigen sind immer so schnell unterwegs. Völlig erschöpft war ich von dem Ganzen... Unten angekommen lagen wir dann alle auf dem Boden und warteten auf den Shuttle. Wir hatten unser Auto am Anfangspunkt, also musste Arnaud mit dem Shuttle zurück und uns dann abholen. Jared bekam ein gratis Ticket für den Shuttle zum Hostel in Tongariro. Die Schwedinnen Lotta und Vera standen dann auf einmal mit ihrem Auto auf dem Parkplatz. Sie fuhren dann Arnaud zurück, so kostete uns das Ganze keinen Cent. Als wir schlussendlich im Hostel ankamen, gab's nur noch was zum Essen, ich ging duschen (das erste Mal nach 6 Tagen... das tat gut!!), ich bekam noch eine Fußmassage und dann ab ins Bett. Ein Bett - wie herrlich das war!! Was für ein aufregender Tag! Ein unvergesslicher Tag mit meinen Freunden in einer der schönsten und atemberaubendsten Naturlandschaften Neuseelands!! Ich bin glücklich, alles heil überstanden zu haben und kaum Muskelkater gehabt zu haben. Am nächsten Morgen, dachte ich, ich müsse mich von allen verabschieden. Doch wie sich rausstellte, nahmen sie mich mit Richtung Napier. Das Abenteuer war noch nicht vorbei! Simon mussten wir leider zurücklassen. Jonathan, Jared, Arnaud und ich - nach Napier!

Mt Doom


total erledigt und grad mal in der Haelfte


Ausblick von der Haelfte von Mt Doom

fast am Gipfel, lauter Vulkangestein

oben am Krater angelangt, richtig stolz

beim Runtersurfen


Jonathan im Vergleich zu Mt Doom

Bergsee

Simon und zwei kleine tuerkise Bergseen


Lake Taupo im Hintergrund

wir waren eine tolle Gruppe :)

DANKE FÜR DIESEN TOLLEN TAG!!

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